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CCCLVIII.

1465, November 4. Kamenz.

Abt Nicolaus bestätigt dem Scholzen zu Nossen, Martin Püschel, die dasige Scholtisei und die zugehörigen Rechte.

In gotis namen amen. Wen alle ding, dy do gescheen yn der czeyt, noch der czeyt eygenschafft schire vorgehin menschlich gedechtnis, sie werden denne ewig gemacht mit lebindigen geczewgen odir mit offinbarn briffen, dorumbe wir bruder Nicolaus von den gnodin gotis abt czu Camencz thuen kund und zu wissen mit desem briffe allen den, dy en sehen, horen adir lezen, das vor uns gestanden hot Merten Posschel, unsir liber getrawer, schaulcz czu Nossen und hot von uns mit grosir begere gebethen, das wir ym seyn gut bestetigen welden und mit newen briffen czuschreiben. Des habe wir angesehen lawther begere und getrawen dinste desselben Merten Posschels, den her uns gethan hot und noch thuen mag und habin im, seynen geerben und allyn seynen rechten nochkomlingen vorlanget und gereychet und mit rathe unsir eldisten mit crafft desis briffes vorlangen, reychen und bestetigen alle seyn guth, das her undir uns und unsirm clostir hot und besiczet ym dem dorffe czu Nossen, ewiglich zu haben und geruglich zu zu besiczen. Czum irsten drey huben ackirs, getreben und ungetrebin, mit aller czugehorunge, wegelich und unwegelich, yn allen grenitczen und reynen, als das guth von aldirs abegesundirt und gegrenitcz ist von andern guthern, mit eyner freyen trifft von czweyen hundirt schoffen yn den wynter czu sloen und dy lemmer, dy do von komen, auch neben den czweyenhundirten yn dem sommer czugehen; dy selben schoffe her mit eynem eygen hirten mag lossen huten und off der gemeyne broche treyben. Auch sal her haben den dritten pfennig von dem gerichte mit allen andirn notczbarkeiten, genyssen und rechten, wy man dy benennen mag, als das guth von aldirs ausgesatczt ist, und als alle seyne vorfarn bys doher besessen und gehabt haben. Auch mag her schenken czu der kirmesse, czu allen grossen dingen, dorczu obir das gantcze iar, also offte das ym beqweme wirt seyn; sunder das byr sal her yn der stat czu Monstirberg kewffen und ap her das schencken welde, hen lossen adir vormyten, das selbe schenken sal gescheen yn seynem gerichte und nicht andirswo. Dorczu welch man ym dorffe gesessen, seyner frawen yn den sechswochen legende, czu notdorff wil newffen eyn firtel byr, das mag her mit andirn guten lewthen in seynem hawse awstrincken und vorbas nicht me. Auch sal der vorgenante Merten Posschel, seyne erben und nochkomlinge uns und unserm clostir alle ior ewiglich geben drey margh grosschen czu eynem rechten erbczinse, andirthalbe marg off sinte Walpurgis tag und andirthalbe marg off sinte Michelstag. Auch ap dy hirschafft des landis czu Monstirberg yn czukunfftigen czyten eyne stewer adir bethe dem lande worde czu muthen, was denne andir freyen irleyden und thuen ym lande, dornoch sal er sich auch richten und halden. Des czu eyner bewerunge und bestetigunge habe wir unsir segil lassen an desen briff hengen, der gegeben ist czu Camencz noch gotis geburt firczenhundirt dornoch ym dem fumff und sechczigisten iore am montage noch Allirheiligentag.

Or. Perg. An einem Pergamentstreifen das in Folge Erhitzung fast bis zur Unkenntlichkeit geschmolzene S. des Abtes.


Codex Diplomaticus Silesiae, hrsg vom Vereine für Geschichte und Alterthum Schlesiens, Bd 10, Urkunden des Kloster Kamenz. Hrsg von Dr Paul Pfotenhauer, Breslau 1881.



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